E-BRAiN – Evidenz-basierte Robot-Assistenz in der Neurorehabilitation
Schlaganfall-bedingte Behinderungen nehmen weltweit deutlich zu. Diese Tendenz wird sich in den nächsten Jahren weiter verstärken. Gleichzeitig kann eine medizinische und im Umfang adäquate neurorehabilitative Behandlung mögliche Behinderungen nachhaltig reduzieren und Selbständigkeit im Alltag wiederherstellen.
Das interdisziplinäre Konsortium, bestehend aus Medizinern, Informatikern und Ingenieuren bearbeitet die Fragestellung, wie bei wachsendem Bedarf und gleichbleibend konstanten Ressourcen eine umfangreiche medizinische Versorgung trotzdem gewährleistet werden kann. Der Verbund ist der Auffassung, dass Therapie-Assistenzsysteme in der Neurorehabilitation ein hohes Potential haben und einen wichtigen Beitrag leisten können. Es handelt sich dabei um „Humanoide Robots“, die die Arbeiten von Ärzten und Therapeuten unterstützen sollen. Diese humanoiden Therapieroboter sollen hinsichtlich der Anforderungsprofile und Einsatzmöglichkeiten untersucht werden. Dazu sind eine Reihe wissenschaftlicher Fragen zu klären, ohne die eine seriöse und gesellschaftlich verantwortliche Entwicklung nicht realisiert werden kann. Zum einen gilt es, in Zusammenarbeit von Medizin und Informationstechnologien die Möglichkeiten einer digitalen Implementierung neurorehabilitativer Therapieverfahren (Motorik, visuelles System, Kognition) in einem Robot-System zu erforschen. Da ein humanoider Roboter ein „menschliches“ Aussehen hat und sprachlich und mimisch interagiert, ist seine Aktivität als „therapeutischer Assistent“ im Sinne einer „Beziehung“ mit dem Patienten zu gestalten und zu evaluieren. Neben den wissenschaftlichen Fragestellungen sind auch Fragen zur Akzeptanz und der Präferenzen der Nutzer, der klinischen Effekte sowie der Kosten und damit der Relevanz für eine zukünftige medizinische Versorgung zu klären.