Herstellung der ökologischen Durchwanderbarkeit des Reppeliner Baches
Das Vorhaben befindet sich im Landschaftsschutzgebiet Stromsdorfer Bachtal und in einem Gewässerbiotop. Das Gebiet ist Teil des FFH-Gebietes Recknitz- und Trebetal mit Zuflüssen. Oberhalb der Wolfsberger Mühle befindet sich der naturnahe Gewässerabschnitt des Reppeliner Baches, der in weiten Teilen zum Naturschutzgebiet Reppeliner Bachtal gehört.
Umgesetzte Maßnahmen:
• Rückbau ehemalige Entnahmestelle Golfplatz,
• Herstellung der Durchwanderbarkeit an der Wolfsberger Mühle einschließlich Sohle Brücke,
• Ersatzneubau Überfahrt Golfplatz Tessin.
Auf dem Gelände des Golfplatzes Tessin befand sich die Wasserentnahmestelle der ehemaligen Zuckerfabrik. Die Maßnahme RECK_1900_M02 umfasst den Rückbau des Gebäudes und der zugehörigen Staustufe. Ebenfalls im Bereich des Golfplatzes schränkte ein bestehender Durchlass die Durchwanderbarkeit ein. Der Doppelrohrdurchlass auf dem Gelände des Golfplatzes Tessin wurde durch ein Brückenbauwerk ersetzt. Durch diese Maßnahme wird das Querprofil des Baches nicht eingeschränkt. Die Brücke bietet ein ausreichendes Lichtraumprofil und es bestehen keine Sohlabstürze mehr. Die Sohle ist mit für den Gewässertyp typischem Material ausgestaltet, sodass auch die auf der Sohle und im Lückensystem lebenden Organismen im Gewässer wandern können (Maßnahme RECK-1900_M14).
Im Bereich der Wolfsberger Mühle wurde durch den Rückbau der Hochwasserentlastung die Errichtung einer Fischaufstiegsanlage die ökologische Durchgängigkeit hergestellt (Maßnahme: RECK-1900_M03). Aufgrund der bestehenden Mängel sowie der Gefällesituation wurde die aufwändige Errichtung einer Fischaufstiegsanlage geplant. Um Fischen und auch vielen weiteren Gewässerorganismen einen geeigneten Wanderkorridor zu bieten, wurde diese in naturnaher Bauweise als Raugerinne-Beckenpass errichtet. Durch die Anlage von Beckenstrukturen wird der starke Höhenunterschied schrittweise überwunden. Die Fische finden in den Becken Ruhezonen vor und die moderaten Fließgeschwindigkeiten ermöglichen es auch schwimmschwachen Arten, die Laichgründe im Oberlauf zu erreichen. Zudem sorgt das naturnahe Sohlsubstrat aus Lesesteinen und Kies dafür, dass auch in und auf der Sohle lebende Tiere Lebensraum und Wandermöglichkeiten vorfinden. Im Zusammenhang mit der Neugestaltung des Gerinnes als Fischaufstiegsanlage wurde auch der Wasserabschlag in Richtung Mühlteich sowie die Situation des Mühlteiches selbst neu geplant. Der Teich soll künftig als Feuchtbiotop Lebensraum bieten. Mittels einer festen Schwelle wird gewährleistet, dass der Hauptabfluss über die Fischaufstiegsanlage erfolgt. Erst ab höheren Abflüssen im Reppeliner Bach erfolgt auch ein Wasserabschlag in Richtung des Feuchtbiotops. Somit steht bei niedrigem Wasserdargebot der gesamte Abfluss des Reppeliner Baches der Fischwanderung zur Verfügung. Dies ist wichtig, um die Ziele der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie, nämlich den guten Zustand des Reppeliner Baches zu erreichen.